02 – Weitsichtigkeit

Ist das optische System des Auges nicht perfekt, sind meistens eine Brille oder Kontaktlinsen erforderlich, um eine gute Sehschärfe zu erreichen. Die Optik des Auges wird für einen großen Teil durch die Hornhaut und die Augenlinse bestimmt, wobei man jedoch beachten sollte, dass die Augenlinse durch Akkommodation (Zusammenziehen) in der Stärke variieren kann. Dieses optische System erzeugt auf der Netzhaut eine Abbildung. In Bruchteilen von Sekunden kann sich das Auge auf die verschiedenen Entfernungen für Ferne oder Nähe einstellen und anpassen. Ohne uns dessen bewusst zu werden, benutzen wir diese Möglichkeit laufend: z.B., wenn wir lesen und dann aufschauen, um in den Fernseher oder aus dem Fenster zu sehen. Beide Bilder sollten dann scharf gesehen werden können. Es kann jedoch vorkommen, dass entweder in Ferne oder Nähe nicht ausreichend gut gesehen wird. Entweder ist das Auge nicht in der Lage, die Augenlinsen so zu krümmen, dass eine scharfe Abbildung erreicht wird, oder das Auge hat nicht die erforderliche Länge (Abstand Hornhaut zur Netzhaut). Schlechtes Sehen ist nicht nur gefährlich, es kann auch die Ursache für Kopfschmerzen, tränende oder schnell ermüdende Augen sein. Hauptsächlich sind es drei Formen, die das optische System beeinträchtigen können:

1.   Kurzsichtigkeit(Myopie)

2.   Weitsichtigkeit(Hyperopie)

3.   Hornhautverkrümmung(Astigmatismus)

Weitsichtigkeit bedeutet, dass das Sehen in der Ferne ohne Korrektion einigermaßen akzeptiert werden kann, jedoch vom Nahbereich keine scharfe Abbildung mehr erreicht wird. Dies bedeutet, dass das Auge konstant akkommodieren muss; für die Ferne und mit noch mehr Anstrengung für die Nähe. Kleine Kinder haben ein sehr flexibles Akkommodationsvermögen. Muss jedoch durchgehend akkommodiert werden, um eine scharfe Abbildung zu erreichen, kann dies Störungen beim Nahsehen z.B. Lesen oder Spielen hervorrufen. Sehr wichtig ist, dass eine Hyperopie frühzeitig erkannt und behandelt wird, da oft eine Veranlagung für ein sogenanntes "faules Auge" und /oder zum Schielen vorhanden ist. Ab dem 25. Lebensjahr nimmt das Akkommodationsvermögen ab. Gerade junge Menschen, die bisher unbewusst diese Akkommodationsanstrengung vollbracht haben, können vermehrt von Kopfschmerzen, verschwommenem Sehen, Schwierigkeiten beim Lesen, sowie bei der Arbeit am Bildschirm geplagt werden. Eine Korrektion durch Brille oder Kontaktlinsen ist unbedingt erforderlich.

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