05 – Die Entstehung und Entwicklung von Kontaktlinsen

Es gibt noch viele Menschen, die Kontaktlinsen als einen komischen, fremden, neuen "Blödsinn" betrachten, bei dem man erst einmal abwarten sollte, wie es eigentlich weitergeht. Andere wiederum, die im Prinzip gerne Kontaktlinsentragen würden, warten ab, bis es eines Tages "die Superkontaktlinse", die für jeden Sehfehler geeignet ist, auf den Markt kommt. Die Entwicklung der Kontaktlinse wird, wie bei allem, immer weitergehen, und es ist diesbezüglich in den kommenden Jahren noch einiges zu erwarten. Sicher ist jedoch, dass sie schon seit einiger Zeit den "Kinderschuhen" entwachsen ist. Mittlerweile ist die Kontaktlinse zu einem vollkommenen, vertrauenswürdigen Korrektionsmittel ausgereift. Trotz allem ist und bleibt es ein Hilfsmittel mit positiven und weniger positiven Eigenschaften. Die meisten Fehlsichtigen können mithilfe von Kontaktlinsen korrigiert werden.

Wussten Sie eigentlich, dass in Deutschland 3,4 Millionen und weltweit 150 Millionen Menschen Kontaktlinsen tragen? Dass Kontaktlinsen keine Neuheit mehr sind, wird deutlich, wenn man sich etwas tiefer in die Geschichte der Kontaktlinsen vertieft.

Vor fast 500 Jahren entwickelte Leonardo da Vinci im Jahre 1508 ein optisches System, bei dem eine mit Wasser gefüllte Schale auf das Auge aufgelegt wurde. Dies war die erste Idee einer Kontaktlinse. Im Jahre 1636 beschrieb René Descartes ein mit Wasser gefülltes Röhrchen, welches mit dem Ende an das Auge gehalten werden konnte. 1827 beschrieb der Physiker John Herschel das System der heutigen einfachen Kontaktlinsen. 1886 experimentierte Galczowski mit Gelantinplättchen, die zur Korrektion des optischen Auges gelegt wurden. Im Jahre 1888 wurden dann tatsächlich die ersten Kontaktlinsen durch Eugen Fick in der Schweiz angepasst. Es waren aus Glas geblasene Schalen. Sie konnten für einen Zeitraum von maximal 2 Stunden getragen werden. Im selben Jahr experimentierte E. Kolt, Augenarzt in Paris, mit kleinen gläsernen Schälchen, die auf der Hornhaut schwammen. Dies ist das Prinzip der heutigen Kontaktlinsen, die allerdings nicht mehr aus Glas bestehen. Kolt gilt somit als Erfinder der Kontaktlinsen. 1911 fertigte Carl Zeiss die ersten Passlinsen, eine Anzahl gläserner "Kontaktlinsen" in unterschiedlichen Stärken. 1929 machte Csapody in Budapest Abdrücke von Augen, nach deren Modell dann Kontaktlinsen gefertigt wurden. Es dauerte bis zum Jahre 1946, bis ein wirklich großer Fortschritt auf dem Gebiet der Kontaktlinsen erreicht werden konnte. Dieser Fortschritt bestand aus der Erfindung des Methyl-Metacrylates, besser bekannt als Plexiglas. Dieser Kunststoff ist leicht und lässt sich leicht be- und verarbeiten. Ab diesem Moment begann eine seriöse Entwicklung der Kontaktlinse. Seit den Anfängen wurde durch verschiedene Leute, wie Norman Bier, Butterfield und Kewin Tuody an dem gearbeitet, was bis zum heutigen Tage als traditionelle, formstabile Kontaktlinse gilt.